Schnellender Finger

Hintergrund
Bei dem Beschwerdebild des schnellenden Fingers, auch Schnappfinger, springender Finger („Digitus saltans“) oder in der Fachsprache als Tendovaginitis stenosans, ist das Ausstrecken eines Fingers nicht mehr ohne weiteres möglich. Jeder der fünf Finger kann von diesem Krankheitsbild betroffen sein. Dabei sind verschiedene Ausprägunsgrade möglich.
Zu Beginn der Beschwerden äußern sich diese in einem schnappenden Gefühl oder ruckartiger Bewegung beim Austrecken des betroffenen Fingers. Bei weiterer Verschlechterung ist ein Überwinden des Streckwiderstandes oft auch ohne Zuhilfenahme der anderen Hand nicht mehr möglich.
Ursächlich dafür ist eine Verdickung der Beugesehne oder eine Engstelle im Bereich des jeweiligen Ringbandes. Somit kann die betroffene Sehne nicht mehr problemlos durch die Ringbänder gleiten. Diese dienen dazu, die Beugesehnen so umzuleiten, dass eine kräftige Beugung der Finger möglich ist.
Therapie
Bei der Behandlung eines schnellenden Fingers gibt es verschiedene Therapieansätze.
Konservativ
Zu Beginn der Beschwerden kann eine spezielle Schiene, welche den Finger in der Nacht ruhig stellt, eine deutliche Besserung erzielen.
Infiltration
Gezielte Infiltrationen mit Kortison können zu einer Abschwellung des Gewebes führen und somit die Beschwerden verringern.
Operation
Die Therapie der Wahl im fortgeschrittenen Stadium ist die operative Spaltung des jeweiligen Ringbandes über einen etwa 1-2cm langen Schnitt in der Handfläche.
- Örtliche Betäubung, ggf. Dämmerschlaf
- Operationsdauer: etwa 10 Minuten
- Spitalsaufenthalt: 2 Stunden
- Krankenstand: etwa 2-3 Tage
- körperliche Schonung: etwa 2 Wochen

Vor dem Eingriff
Wurde der Eingriff mit Dämmerschlaf vereinbart, so kommen Sie bitte nüchtern zum Operationstermin.
Nach dem Eingriff
Anstrengende Tätigkeiten mit der Hand sollten in den ersten beiden Wochen vermieden werden.
Ein Pflaster schützt in dieser Zeit das Operationsgebiet.
Risiken/Komplikationen
Wie bei jedem operativen Eingriff besteht auch hier die Möglichkeit einer Wundheilungsstörung, Infektion oder auch Nachblutung. Allerdings treten diese Komplikationen nur extrem selten auf.
Häufige Fragen
Wie lange falle ich aus?
Alltagstätigkeiten sind nach einer Ringbandspaltung meist nach wenigen Tagen wieder möglich. Schwere Arbeiten in der Regel nach 2-3 Wochen.
Kosten/Preise
Die operative Behandlung der Ringbandspaltung wird immer von der Krankenkasse übernommen.