Nerventumoren
Tumoren, also Gewebeneubildungen, im Bereich von peripheren Nerven an zum Beispiel Arm oder Bein sind selten und meistens gutartig.
Oft gehen diese Neubildungen nicht direkt vom Nerv an sich aus, sondern von der den Nerv umhüllenden Struktur. Die häufigsten Vertreter von Tumoren sind hier die sog. Schwannome.
Mit Größenzunahme können Beschwerden wie Schmerzen, bzw. Bewegungs- und Gefühlsausfälle in der Region auftreten, die von dem betroffenen Nerv versorgt wird.
Therapie
Chirurgische Entfernung
Hierbei wird der Tumor gezielt aufgesucht und der Nerv unter dem Mikroskop untersucht. Mittels speziellen, extrem feinen chirurgischen Instrumenten wird im Anschluss der Tumor höchst präzise vom gesunden Nervengewebe abgelöst. In den meisten Fällen erholen sich sowohl Gefühlsempfindungen, als auch der Bewegungsumfang nachdem der Tumor als Ursache entfernt worden ist.
Voruntersuchungen
Manchmal sind weitere radiologische Untersuchungen vor einem Eingriff notwendig. Haben Sie bereits eine Ultraschall-, Computertomographie-, oder MRT- Untersuchung durchführen lassen, bringen Sie bitte, wenn möglich, die Befunde sowie die Bilddaten auf CD/DVD zu Ihrem Besprechungstermin mit.
Vor dem Eingriff
Bitte tragen Sie keine Hautcremes auf die betroffene Stelle auf, ebenso sollte dort am Tag der Operation nicht rasiert werden.
Erfolgt der Eingriff nur in örtlicher Betäubung, müssen Sie nicht nüchtern sein.
Nach dem Eingriff
Ein Krankenhausaufenthalt ist bei kleineren Eingriffen meist nicht notwendig.
Halten Sie den Verband sauber und trocken. Die betroffene Körperregion sollte möglichst hoch gelagert werden. Schonen Sie sich.
Nachsorgebehandlungen wie Narbenmassagen oder das histologische Ergebnis erkläre ich in einem persönlichen Gespräch.
Risiken/Komplikationen
Komplikationen bei dieser Art von Eingriff sind selten. Oft kann sich der Nerv nach dem Eingriff wieder sehr gut regenerieren.
Über die genauen Risiken informiere ich meine Patientinnen und Patienten selbstverständlich in einem persönlichen und ausführlichen Aufklärungsgespräch.
Häufige Fragen
Weiterbehandlung
Physio- und Ergotherapeutische Übungen können die Regeneration des Nerven und den Heilungsverlauf deutlich positiv beeinflussen.
Kosten/Preise
Die Kosten für eine Entfernung von Nerventumoren im Spital sind immer durch die Krankenkasse gedeckt.
Beispiele für Nerventumoren
Das Schwannom, oder auch Neurinom, stellt den häufigsten Vertreter der Nerventumoren dar. Es geht von den sogenannten Schwann’schen Zellen aus, die unsere peripheren Nerven umhüllen. Schwannome sind gutartige Neubildungen, die aber aufgrund des Drucks, den sie auf den Nerven ausüben, Probleme hervorrufen können.
Neurome können nach Verletzungen eines peripheren Nervens entstehen. Hierbei handelt es sich um eine knotige, gutartige Neubildung, die häufig Beschwerden im Sinne von Schmerzen auslösen kann.
Eine Therapiemöglichkeit stellt hier, neben der operativen Entfernung, auch die Infiltration dar, die aber häufig keine dauerhafte Besserung nach sich zieht.
Eine Sonderform stellt das Morton-Neurom dar, welches aufgrund einer Fehlbelastung- oder Haltung zwischen der 3. und 4. (seltener auch 2. und 3.) Zehe auftritt. Hier sollten operative Eingriffe erst erfolgen, nachdem die konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden.
Maligne periphere Nervenscheidentumoren sind als bösartige Neubildungen glücklicherweise mit einer Inzidenz von 0,001% sehr selten. Eine chirurgische Entfernung mit ausreichend Sicherheitsabstand ist unbedingt notwendig, ebenso wie eine postoperative Strahlentherapie.